Volkswagenstiftung
(Weitergeleitet von VolkswagenStiftung)
Volkswagenstiftung | |
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Rechtsform: | gemeinnützige Stiftung privaten Rechts |
Zweck: | Förderung der Wissenschaft in Forschung und Lehre |
Vorsitz: | Georg Schütte (Generalsekretär)[1] |
Bestehen: | seit 19. Mai 1961[2] |
Stifter: | Bundesrepublik Deutschland, Land Niedersachsen |
Stiftungskapital: | 3,5 Mrd. Euro (2020) |
Mitarbeiterzahl: | rund 100 |
Sitz: | Hannover |
Website: | volkswagenstiftung.de |
Die Volkswagenstiftung (Eigenschreibweise VolkswagenStiftung) ist eine gemeinnützige Stiftung privaten Rechts mit Sitz in Hannover. Sie fördert Wissenschaft und Technik in Forschung und Lehre, die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften ebenso wie die Natur- und Ingenieurwissenschaften und die Medizin. Die Stiftung ermöglicht Forschungsvorhaben in zukunftsträchtigen Gebieten und hilft wissenschaftlichen Institutionen bei der Verbesserung der strukturellen Voraussetzungen für ihre Arbeit. Besondere Aufmerksamkeit widmet sie dem wissenschaftlichen Nachwuchs sowie der Zusammenarbeit von Forschern über disziplinäre und staatliche Grenzen hinweg.
Sitz der Stiftung ist ein Gebäude in der Kastanienallee 35 in Hannover-Döhren,[3] das zwischen 1967 und 1969 nach Plänen des Architekten Dieter Oesterlen errichtet wurde.[4]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Geschichte
- 2 Stiftungsvermögen
- 3 Organisation
- 4 Bisherige Generalsekretäre
- 5 Freigeist-Fellowships
- 6 Niedersächsisches Vorab
- 7 Tochterfirma
- 8 Förderpreis
- 9 Publikationen
- 10 Weblinks
- 11 Einzelnachweise
Geschichte
Die Stiftung verdankt ihre Entstehung einem Vertrag, mit dem die Bundesrepublik Deutschland und das Land Niedersachsen die nach dem Krieg unklaren Eigentumsverhältnisse am Volkswagenwerk regelten und gleichzeitig die Errichtung einer (wie sie damals hieß) „Stiftung Volkswagenwerk“ beschlossen. Die damalige Volkswagenwerk GmbH wurde in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, das Aktienkapital zu 60 % in private Hände gegeben. Bund und Land blieben mit je 20 % am damaligen Grundkapital der neuen Aktiengesellschaft beteiligt. Mit dem Erlös aus den veräußerten Aktien von rund 1 Milliarde DM und dem Anspruch auf den Gegenwert der jährlichen Gewinne aus den Bund und Land verbliebenen Aktien als Vermögensausstattung wurde am 19. Mai 1961 die Stiftung gegründet. Die konstituierende Kuratoriumssitzung fand am 27. Februar 1962 in Hannover statt. Der Bund hat seine Beteiligung an der heutigen Volkswagen AG inzwischen veräußert; der Erlös steht der Stiftung zu. Hauptzweck der Stiftung war und ist die Förderung der Wissenschaft in Forschung und Lehre.
Stiftungsvermögen
Die Stiftung verfügte Anfang 2020 über ein Kapital von rund 3,5 Milliarden Euro.[5] Die Stiftung ist wirtschaftlich autark und in ihren Entscheidungen autonom. Seit 1962 hat sie mit mehr als 5 Milliarden Euro über 30.000 Projekte unterstützt, im Jahr 2017 stellte sie rund 158,5 Millionen Euro für neue Vorhaben bereit, auf gleicher Höhe mit der Robert Bosch Stiftung.[6] Ein Jahr später hatte sie mit 207,2 Millionen Euro gar die höchsten Zweckausgaben aller deutschen Stiftungen privaten Rechts.[7] Mit den Erlösen aus dem Stiftungsvermögen werden Projekte von Wissenschaftsorganisationen (Universitäten, Forschungseinrichten u. ä.) auf Antrag und nach wissenschaftlicher Begutachtung gefördert.
Organisation
Auf Grundlage des Urteils von Gutachtern, zu denen die Stiftung angesehene Wissenschaftler beruft, werden beantragte Projekte vom Generalsekretär, seit Januar 2020 Georg Schütte, und dem Kuratorium vergeben.
Das Kuratorium[8] der Volkswagenstiftung besteht aus für je fünf Jahre berufenen 14 Mitgliedern; sie werden je zur Hälfte von der Bundesregierung und der Niedersächsischen Landesregierung berufen. Den Vorsitz führt ein Vertreter des Landes Niedersachsen.
Die Stiftung verfügt über gut 100 Mitarbeiter, die die Fördervorhaben (u. a. die Lichtenberg-Professur und die Freigeist-Fellowships) bearbeiten, die wissenschaftliche Begutachtung sicherstellen und denen die Vermögensverwaltung des Stiftungskapitals obliegt.
Bisherige Generalsekretäre
- 1962–1975: Gotthard Gambke
- 1975–1976: Rudolf Kerscher, Werner Seifart (kommissarische Leitung)
- 1976–1982: Walter Borst
- 1983–1995: Rolf Möller
- 1996–2019: Wilhelm Krull
- seit 2020: Georg Schütte
Freigeist-Fellowships
Die Freigeist-Fellowships sind ein 2012 eingerichtetes Förderprogramm für Wissenschaftler aller Fachrichtungen mit dem Ziel, diesen in der Frühphase ihrer wissenschaftlichen Laufbahn Freiräume für unabhängige Forschung zu eröffnen. Sie sind thematisch offen gehalten und richten sich insbesondere an die Nachwuchswissenschaftler, die sich zwischen etablierten Fachgebieten bewegen.[9]
Niedersächsisches Vorab
Nach § 8 Abs. 2 der Satzung setzt sich das „Niedersächsische Vorab“ aus drei Vermögensmassen zusammen: Es umfasst zum einen den Gegenwert der jährlichen Dividende auf nominal 77,3 Millionen Euro VW-Aktien, der der Stiftung aus der Beteiligung des Landes Niedersachsen an der Volkswagen Aktiengesellschaft zusteht, ferner den Ertrag aus der Anlage von 35,8 Millionen Euro aus einem Vertrag mit dem Land Niedersachsen von 1987 sowie zehn Prozent der übrigen zur Verfügung stehenden Fördermittel. Es wird auf Vorschlag des Landes Niedersachsen nach Beschluss durch das Kuratorium der Volkswagenstiftung niedersächsischen Wissenschaftsorganisationen zur Verfügung gestellt.[10] Im Jahr 2016 betrug das Niedersächsische Vorab etwa 57,5 Millionen Euro.[11]
Tochterfirma
Als Tochterfirma der Stiftung für die Verwaltung von Immobilien existiert die Immobilien-Verwaltungs- und Anlagegesellschaft Dr. A. Steiger KG (IVA), die auch in der Anlage des Stiftungsvermögens involviert ist.[12][13]
Förderpreis
Der Förderpreis Opus Primum wird seit 2011 jährlich für die beste wissenschaftliche Nachwuchspublikation des Jahres verliehen.[14]
Publikationen
- VolkswagenStiftung: Wir stiften Wissen – Eine lernende Stiftung in Porträts, Bildband zum 50. Jubiläum der VolkswagenStiftung.[15]
- Rainer Nicolaysen: Der lange Weg zur Volkswagenstiftung, 2 Bände, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2002; ISBN 3-525-86518-X
- Michael Globig: Impulse geben – Wissen stiften: 40 Jahre Volkswagenstiftung, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2002; ISBN 3-525-86519-8
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ volkswagenstiftung.de
- ↑ volkswagenstiftung.de
- ↑ volkswagenstiftung.de
, volkswagenstiftung.de
- ↑ Bild
- ↑ Vermögen: VolkswagenStiftung.
Abgerufen am 4. März 2019.
- ↑ Jahresbericht 2017: VolkswagenStiftung.
Abgerufen am 1. Oktober 2017.
- ↑ Liste der größten gemeinwohlorientierten Stiftungen.
In: Bundesverband Deutscher Stiftungen. Abgerufen am 11. November 2020.
- ↑ Kuratorium
- ↑ Website der VolkswagenStiftung.
Abgerufen am 22. November 2017.
- ↑ Niedersächsisches Vorab: VolkswagenStiftung.
Abgerufen am 1. Oktober 2017.
- ↑ 57,5 Mio. Euro gehen an niedersächsische Hochschulen und in neue Programme und Ausschreibungen.
Abgerufen am 1. Oktober 2017.
- ↑ Stefanie Kaune: Hochtief Solutions unterzeichnet Pachtvertrag für Schloss Herrenhausen
, HAZ, 7. November 2012
- ↑ Presseinformation über die Einrichtung des Wissenschaftsforums Berlin und die Rolle der IVA KG
- ↑ Opus Primum.
Abgerufen am 22. November 2017.
- ↑ Bildband zum 50. Jubiläum der VolkswagenStiftung: VolkswagenStiftung.
Abgerufen am 12. März 2018.
Kategorien: Wissenschaftsstiftung | Stiftung in Hannover | Begabtenförderungswerk | Döhren (Hannover) | Gegründet 1961 | Unternehmen (Hannover) | Volkswagen
Stand der Informationen: 24.11.2020 12:03:56 CET
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